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Familien- und Seniorenhelfer/in


1. Aufgaben und Tätigkeiten

Aufgaben

Familien- und Seniorenhelfer/innen unterstützen Menschen, die aus gesundheitlichen oder sozialen Gründen nicht in der Lage sind, ihren alltäglichen Aufgaben im Haushalt und der Grundpflege nachzukommen. Sie verrichten ihre Arbeit bei den Familien bei Krankheit oder Überforderung (zum Beispiel bei schwierigen Schwangerschaften, kranken Müttern oder Depressionen), bei Personen, die Unterstützung brauchen bei der Pflege und Betreuung von Behinderten. In den meisten Fällen muß diesen Menschen aus Altersgründen geholfen werden.

Familien- und Seniorenhelfer/innen leisten individuelle, vorbeugende und unterstützende Hilfe. Sie bieten Kranken und Hilfebedürftigen qualifizierte Betreuung und Unterstützung im Haushalt. Dies machen sie vorübergehend oder langfristig. Familien- und Seniorenhelfer/innen werden von Sozialdiensten in Krankenhäusern, dem Öffentlichen Sozialhilfezentrum oder Familienmitgliedern angefragt, selten von der Person selbst. Welche Art von Unterstützung benötigt wird, wird dann von einem Sozialassistenten des Dienstes ermittelt.

Das Ziel der Heimpflege besteht darin, dem Nutznießer zu ermöglichen, weiterhin zu Hause zu leben. So braucht die Person nicht in ein Alten- oder ein Behindertenheim. Durch die Hilfe eines Familienhelfers, bzw. einer Familienhelferin kann auch ein Krankenhausaufenthalt verkürzt werden.

Familien- und Seniorenhelfer/innen versuchen die Lebensqualität der Nutznießer zu erhalten oder wiederherzustellen. Sie helfen dem Nutznießer in alltäglichen Aufgaben und im Haushalt: Mahlzeiten zubereiten, putzen, waschen, bügeln, Einkäufe erledigen und so weiter. Sie sollten versuchen, diese Tätigkeiten nicht an Stelle des Patienten zu erledigen, sondern ihn zu unterstützen, um dadurch seine Autonomie zu fördern. Daneben haben sie andere wichtige Aufgaben.

Die Betreuung und Pflege des Nutznießers passt sich den Bedürfnissen des Patienten an. Sie kann enthalten : die Körperpflege, das Darreichen der Nahrung, Einlagen und Schutzwäsche anlegen, die Unterstützung beim Toilettengang, Hilfestellung beim An- und Ausziehen ... Im Altenheim arbeiten sie im Team mit Ärzten, Krankenpflegern und dem therapeutischem Personal. Sie helfen bei der medizinischen Grundpflege indem sie die Einnahme der Medikamente überwachen, die Gewichtskurve beobachten, Fieber oder Blutdruck messen und Beobachtungen zum Zustand des Pflegebedürftigen an das dafür qualifizierte Personal weiterleiten. All diese Verrichtungen sollten in dem Bemühen geschehen, die verbliebenen Fähigkeiten des Pflegebedürftigen zu erhalten und Ansätze zur Selbstständigkeit zu erkennen und zu fördern.

Psycho-soziale Hilfe leisten Altenpfleger/innen durch die moralische Begleitung des zu Betreuenden: sie hören ihm zu, unterhalten sich mit ihm und beschäftigen ihn. Da sie häufig die einzigen Ansprechpartner für alleinstehende Personen sind, nimmt das unterstützende Gespräch eine zentrale Rolle bei der Betreuung ein. In Familien mit Kindern nehmen sie an deren Erziehung teil, beschäftigensie und machen mit ihnen Hausaufgaben. Sie müssen ihn als Individuum und eigenständige Person achten. Manchmal begleiten sie die Person während des Sterbeprozesses. Sie sind Vermittler zwischen Pflegepersonal, Patient, Familie und Umgebung.

Sie müssen auch administrative Tätigkeiten ausüben. Sie erledigen Behördengänge und Post, gehen für den Patienten zur Bank oder zur Krankenkasse. Wenn gesundheitliche Probleme auftauchen, rufen sie den zuständigen Arzt oder den Notdienst an.

Arbeitsmöglichkeiten

Familien- und Seniorenhelfer/innen arbeiten in der Heimpflege, in einem Seniorenheim oder in einem Alten- und Pflegeheim. Sie sind im öffentlichen oder privaten Sektor beschäftigt.

Tätigkeiten

Personenpflege

  • Grundpflege (Teilwaschung, Ganzwaschung, Duschen, Baden, Hilfe bei der Lagerung und Mobilisation)
  • Haarpflege, Rasieren
  • Fingernägel schneiden
  • Säuglingspflege
  • Essen und Getränke reichen
  • Pflege bei Inkontinenz, Mithilfe beim Toilettentraining
  • Hilfe beim An- und Auskleiden, inklusive Prothesen und Stützstrümpfe
  • Zur Toilette führen
  • Überwachung der Ausscheidung, Hygiene und Maßnahmen bei Erbrechen, Übelkeit und Durchfall
  • Überwachung und Unterstützung der persönlichen Hygiene und der Hygiene im Haushalt
  • Wechsel von Urin- und Stomabeutel (bei verheiltem Stoma [= Künstlicher Darmausgang])
  • Gebrauch von Urinflasche und Steckbecken/Bettpfanne
  • Überwachung der Medikamenteneinnahme auf Anweisung des Arztes
  • Temperatur, Blutdruck und Puls messen
  • Überwachung der Atmung des Schlafs
  • Überwachung und Unterstützung des Schlafs

Hauswirtschaftliche Versorgung

  • Vorbereiten der Mahlzeiten: kochen und vorkochen, Darreichen der Nahrung, Konservieren von Lebensmitteln
  • Spülen
  • Aufräumen und Reinigen der Wohnung (vom Nutznießer bewohnte Räume)
  • Unterhalt der Wäsche : waschen, trocknen, bügeln, einräumen der Wäsche, nähen, flicken
  • Betten machen und beziehen
  • Einkäufe erledigen
  • Unterstützen beider Haushaltsführung
  • Pflanzen und Haustiere versorgen, falls notwendig, Beheizen der Wohnung
  • Kenntnisvermittlung über Haushaltsführung, gesunde Ernährung, ausreichendes Trinken
  • Unterstützung bei der Budgetverwaltung
  • Beratung über und Vermittlung von Hilfsmitteln zur Anpassung der Wohnung an die Situation des Nutznießers

Psycho-soziale Unterstützung

  • Gespräch, Unterhaltung, Zuhören, Spazieren gehen,
  • Erkennen der körperlichen und seelischen Bedürfnisse des Nutznießers
  • Krankenbetreuung
  • Kinderbetreuung
  • Kinder zur Schule oder zum Kindergarten bringen und abholen
  • Betreuung von Verwirrten
  • Unterstützung der Familie in ihrer erzieherischen Aufgabe
  • Begleitung zum Arzt, zu Behörden, Diensten
  • Information über und Vermittlung an andere Dienste
  • Pflege der sozialen Kontakte

Organisation

  • Teilnahme an Weiterbildungen
  • Teilnahme an Koordinationsversammlungen
  • Administrative Aufgaben : Verzeichnis der Tagesleistungen
  • Zusammenarbeit mit anderen Hilfsleistenden

Arbeitsmittel und Objekte

  • Haushaltsutensilien und -maschinen

Weitere Links
Le Forem - Dienst für Ausbildung und Beschäftigung der Wallonischen Region
VDAB - Flämischer Dienst für Vermittlung und Ausbildung
Actiris - Dienst der Region Brüssel für Arbeitsvermittlung
Eures - Das europäische Portal zur beruflichen Mobilität
Berufenet - Das Netzwerk für Berufe der Bundesagentur für Arbeit


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