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Holzsäger/in


1. Aufgaben und Tätigkeiten

Aufgaben

Holzsäger/innen stellen aus dem Rohstoff Holz vor allem Schnittholz und Rundhölzer für unterschiedliche Verwendungszwecke her. Sie beurteilen, sortieren und lagern das Holz, steuern und überwachen den maschinellen Bearbeitungsvorgang und warten Maschinen und Anlagen.

Aus Baumstämmen wird vor allem Schnittholz unterschiedlicher Abmessungen und Güteklassen, wie zum Beispiel Bretter, Balken, Schwellen, Kantholz oder Latten hergestellt.

Soweit nicht bereits vor der Anlieferung geschehen, müssen Holzsäger/innen die Baumstämme zunächst in Entrindungsanlagen entrinden und gegebenenfalls auch waschen. Danach vermessen, beurteilen und sortieren sie die Stämme nach einschlägigen Sortierungs- und Qualitätsregeln. Dabei wird zum Beispiel Holzart und –qualität, Länge, Durchmesser, Krümmung und Astfreiheit bzw. Astigkeit der Stämme überprüft. Durch die Sortierung und Einteilung der Stämme in einzelne Sägeblöcke und die Zusammenstellung zu Gattersätzen (Stämme, die mit den gleichen Sägeeinstellungen bearbeitet werden), soll eine optimale Sägeausbeute erreicht werden. Je nach Ausstattung des Betriebes erfolgt die Einteilung von Hand und durch Sichtbeurteilung. Darüber hinaus gibt es auch komplette Anlagensysteme, die in der Lage sind, Stammdaten vollautomatisch zu erfassen und weiteren Produktionsprozess automatisch zu steuern.

Jetzt folgt der eigentliche Sägevorgang. Mit verschiedenen Fördersystemen und –einrichtungen, werden die Stämme zu den Sägemaschinen und –anlagen transportiert. Holzsäger/innen richten die verschiedenen Maschinen und Anlagen zum Sägen, Besäumen und Kappen, wie z. Bsp. Vertikalgatter, Horizontalgatter, Blockbandsägen, Kreissägen, Spaner, Spaner-Bandsägen, Spaner-Kreissägen oder Kappanlagen auftragsabhängig ein. Dabei müssen sie die gewünschten Dimensionen des Schnittholzes, die Vorschubgeschwindigkeit und die Schnittbreite eingeben. In modernen Schnittholzanlagen werden diese Parameter automatisch durch die Optierungsvermessung vorgegeben. Außerdem müssen sie den Bearbeitungsprozess und die Qualität und Maßgenauigkeit der erzeugten Produkte ständig überwachen, um bei etwaigen Störungen schnell eingreifen zu können.

Die sachgerechte Trocknung, Kennzeichnung und Lagerung des Schnittholzes ist eine weitere Aufgabe von Holzsäger/innen. Je nach Verwendungszweck, Holzart, Holzdicke und der zur Verfügung stehenden Zeit wird das Holz auf natürliche Weise im Freien, in offenen, überdachten Hallen oder technisch, in Trockenkammern getrocknet. Auch eine chemische Behandlung des Schnittholzes gegen pflanzliche und tierische Schädlinge kann erforderlich sein.

Holzsäger/innen benötigen neben einem umfangreichen Wissen über Holzeigenschaften und
-verwendungsmöglichkeiten vor allem auch technisches Verständnis und Können für den Umgang mit den unterschiedlichen, elektronisch, hydraulisch und pneumatisch gesteuerten Maschinen und Anlagen. Sie kennen nicht nur die unterschiedlichen Geräte und Maschinen in ihren Anwendungsmöglichkeiten, sie sorgen auch für deren ständige Betriebsbereitschaft und Betriebssicherheit.


Arbeitsmöglichkeiten

Holzsäger/innen können als polyvalente Arbeiter tätig sein, oder sich auf eine Maschine, bzw. auf einen Arbeitsvorgang (entrinden, Holzlagerung …) spezialisieren.

Sie können in einer Sägerei oder in einem Holzverarbeitungsunternehmen Arbeit finden.

Tätigkeiten

  • gelieferte Baumstämme vermessen und unter Berücksichtigung einschlägiger Sortierungs- und Qualitätsregeln (Holzart, Güteklassenzuordnung, Stärke, Krümmung, Astfreiheit bzw. Astigkeit) beurteilen und sortieren
  • Baumstämme ggf. in Entrindungsanlagen entrinden und waschen
  • Baumstämme unter Berücksichtigung des Verwendungszweckes und mit dem Ziel einer optimalen Sägeausbeute in einzelne Sägeblöcke einteilen
  • Gattersätze (Stämme, die auf Grund ihrer Art und Maße mit den gleichen Sägeeinstellungen bearbeitet werden können) zusammenstellen
  • Sägemaschinen, Besäumungsanlagen, Spanerlinien und Kappstationen einrichten (Schnittmasse, Schnittbreite und Vorschub eingeben
  • Sägemaschinen, Besäumungsanlagen, Spanerlinien und Kappstationen bedienen und überwachen
  • Bearbeitungsvorgang und Bearbeitungsqualität überwachen
  • Schnittholz gegen pflanzliche und tierische Schädlinge behandeln
  • Technische Holztrocknung in Trocknungsanlagen durchführen
  • Schnittholz sachgerecht kennzeichnen, paketieren, lagern und gegebenenfalls verladen
  • Rundhölzer, wie zum Beispiel Stangen, Pfähle, Pallisaden, Masten herstellen
  • Restprodukte wie Rinde, Späne, Schwarten zur Weiterverwendung lagern, bzw. Verladen
  • Holzförderanlagen, Vereinzelungsanlagen, Kräne und Stapler bedienen
  • Maschinen, Anlagen und Werkzeuge warten und instand setzen
  • Sägen, Messer und Fräsen richten und schärfen

Arbeitsmittel und Objekte

  • Baumstämme
  • Elektronisch, hydraulisch und pneumatisch gesteuerte Maschinen und Anlagen
    • Gatter- und Bandsägen
    • Spanerschnittholzlinien
    • Entrindungsanlagen
    • Rundholzkappstation
    • Schnittholzablängstation
    • Gabelstapler, Kräne
    • Automatische Transport- und Förderanlagen
    • Trockenkammern
    • Dampf- und Imprägnieranlagen
    • Schutzkleidung (Gehörschutz, Sicherheitshandschuhe)

Weitere Links
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