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Landwirt/in


1. Aufgaben und Tätigkeiten

Aufgaben

Landwirte und Landwirtinnen sind in ihrer Arbeit eng mit der Natur verbunden. Meist sind sie selbständig tätig. Sie können selbst festlegen, ob sie ihren Betrieb eher konventionell oder z.B. als Biobauernhof führen. Aus wirtschaftlichen Gründen beschränken sich viele Landwirte / Landwirtinnen auf wenige oder nur einen Betriebszweig.

Eine typische Hofform (besonders hier in der Region) ist Milchviehhaltung mit gleichzeitigem Anbau von Futter für die Tiere. Schweinehaltung oder Geflügelhaltung sind ebenso möglich wie Ackerbau oder Gemüseanbau.

Landwirt/innen müssen heutzutage vor allen Dingen Betriebsleiter sein. Ein moderner Landwirtschaftsbetrieb kann nur mit großem Kapital betrieben werden. Buchhaltung und Management sind wichtige Aufgabengebiete. Antragsformulare für Prämien, Berichte und Formulare zu EU-Richtlinien müssen fristgerecht eingereicht werden.

Die Höhe der Leistung und die Qualität (gute Fett- und Eiweißwerte) der Erzeugnisse wird vor allem durch die Fütterung sehr stark beeinflusst. Das Futter (eine Mischung aus Gras, Getreide, Mais, Biertreber, Zuckerschnitzel etc bis hin zu Zusatzstoffen wie Sirup oder Säuren) wird unter Beachtung der Leistungsziele, der Haltungsform sowie des Lebensalters beziehungsweise Laktationsstadiums der Tiere zusammengestellt. Den Tieren werden die Futtermittel entweder im Stall oder auf der Weide zugeteilt. In zunehmendem Maße erfolgt die Fütterung durch Futterbänder oder Futterschnecken.

Milchkühe werden zweimal täglich mittels Melkmaschine bzw. Melkanlage gemolken. Nach dem Melken bedarf die Milch einer sorgsamen Behandlung durch Kühlen und Rühren, damit sie in guter Qualität zur Weiterverarbeitung an die Molkerei geliefert werden kann.

Einer der Faktoren, der die Leistung der Tiere beeinflusst, ist eine gute Fruchtbarkeit. Eine Kuh kann in jedem Jahr mit der Geburt eines Kalbes eine neue Laktation (Zeit der Milchbindung) beginnen.

Hochwertige Erzeugnisse und hohe Leistungen können nur von gesunden Tieren gewonnen werden. Deshalb ist die Überwachung der Gesundheit eine wichtige Aufgabe. Zu den Hygienemaßnahmen gehören die Klauenpflege, Reinigung und Desinfektion der Tiere, Stallungen und Geräte. Damit wird das Wohlbefinden der Tiere erhalten und Krankheiten vorgebeugt.

Die Deckung der Tiere wird vor allem in modernen Betrieben meist durch künstliche Besamung herbeigeführt. Dieser Vorgang kann – bei einer entsprechenden Qualifizierung – durch den Landwirt bzw. die Landwirtin ausgeführt werden. In den meisten Fällen wird diese Arbeit aber durch den Tierarzt getätigt.

Die meisten Arbeiten am Tier und im Stall, insbesondere die schweren Verrichtungen, sind heute mechanisiert bzw. automatisiert. Landwirte bzw. Landwirtinnen bedienen diese Anlagen und halten die Maschinen, Geräte und Anlagen in Stand und warten sie – soweit es ihnen möglich ist.

Im Frühjahr und Sommer sorgen Landwirte und Landwirtinnen für die Einlagerung von Grünfutter (Heu und Silo) zur Fütterung der Tiere im Winter. Je nach Größe des Betriebes können diese Arbeiten von Lohnarbeitern erledigt werden. Falls nötig setzen sie biologische und chemische Dünger und Pflanzenschutzmittel ein.

Sie sorgen für die Instandsetzung der Weidezäune und der gesamten landwirtschaftlichen Gebäude.

Alle wesentlichen Vorkommnisse, wie zum Beispiel Deck- und Kalbedaten, Tierzugänge, Tierverkäufe, erzielte Leistungen, Fütterungsabschnitte, vorkommende Krankheiten mit Behandlungsweisen, zeichnen die Tierwirte/Tierwirtinnen auf. Sie führen Stallbücher und Kontrollunterlagen zur Leistungsermittlung,

Arbeitsmöglichkeiten

Landwirte und Landwirtinnen arbeiten vorwiegend im eigenen landwirtschaftlichen Betrieb.

Auch als Lohnarbeiter oder Betriebshelfer können Landwirte und Landwirtinnen Arbeit finden.

Tätigkeiten

  • Versorgen und Füttern der Tiere
    • Futter zusammenstellen – unter Beachtung der Leistungsziele, Haltungsform, des Lebensalters bzw. Laktationsstadiums
    • Futtermittel lagern
    • Mehrfach täglich füttern
    • Die Selbsttränken kontrollieren und säubern
    • Reinigen und desinfizieren der Tierunterkünfte
  • Melken sowie Verarbeiten, Lagern der Milch
    • Kühe melken, in der Regel zweimal täglich mittels Melkanlagen
  • Reinigen und Instandhaltung der Stallungen
    • Stall entmisten und reinigen
    • Mist, Gülle entsorgen
    • Einstreuen
  • Zucht der Tiere
    • Nutztiere beurteilen
    • Die Brunst der Kühe beobachten
    • Künstliche Besamung vorbereiten und durchführen
    • Geburtshilfe leisten, das Muttertier und das Jungtier versorgen
    • Tiere für den Verkauf vorbereiten, die Tiere verladen und transportieren
  • Gesundheitsüberwachung und Pflege von kranken Tieren
    • Die Tiere ständig auf Verhalten und Gesundheit beobachten, Anzeichen für Erkrankungen erkennen
    • Tiere nach tierärztlicher Anweisung behandeln
    • Tiergesundheitliche Vorbeugemaßnahmen bei Aufzucht und Haltung durchführen
    • Stallapotheke führen
    • Gegebenenfalls Nottötungen durchführen
  • Bedienen, Warten und Pflegen von technischen Geräten
    • Melkmaschinen und Milchkammer reinigen
    • Selbsttränken und Fütterungseinrichtungen pflegen
    • Maschinen und Anlagen warten, pflegen und instandhalten
    • Einfache Reparaturarbeiten ausführen
  • Einlagern von Grünfutter
    • Abmähen der Wiesen
    • Einfahren des Grünfutters (Silo oder Heu)
    • Düngen der Wiesen
  • Aufzeichnen von Daten für die Zucht- und Betriebsbuchführung
    • Kontrollunterlagen zur Leistungsermittlung führen
    • Stallbücher führen
    • Elektronisches Herdenmanagement
    • Kuh- und Kälberkarteikarten
    • Futtermittel- und Verbrauchsnachweise führen
    • Düngemittel- und Verbrauchsnachweise führen

Arbeitsmittel und Objekte

  • Futter, Wasser, Stroh, Heu und Silo
  • Arbeitskleidung und –schuhe
  • Traktoren
  • Verschiedene Anhänger
    • Gülleverteiler
    • Mähmaschine
    • Düngermaschine
    • Erntemaschinen
    • Ackermaschinen
  • Melkanlagen oder Melkmaschinen
  • Fütterungsanlagen
  • Werkzeug (Hammer, Schrauber, …)
  • Verschiedene Gerätschaften
  • Computer

Weitere Links
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